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Arabische Länder – Länder & Sitten

Arabische Länder: Geschäfte macht man nicht mit links

Kultur, Lebensweise und Werte in der arabischen Welt sind vom Islam bestimmt. Als Reisender und Geschäftsreisender ist es wichtig, elementare Kenntnisse über die zweitgrößte Weltreligion zu besitzen. Am deutlichsten macht sich der islamisch geprägte Verhaltenskodex für uns bemerkbar am Verhältnis zwischen Mann und Frau. Doch auch hier gibt es in den arabischen Länder große Unterschiede. Während Saudi-Arabien sich eher langsam gegenüber nichtmuslimischen Ausländern öffnet, und Frauen im öffentlichen Leben so gut wie gar nicht in Erscheinung treten, sind in den Vereinigten Emiraten bereits viele Führungs- und Managementpositionen von Frauen besetzt. Auch ausländische Geschäftsfrauen werden – außer in Saudi-Arabien – akzeptiert.

Als Besucher eines arabischen Landes sollten Sie sich westlich konservativ kleiden. Der Mann trägt Anzug und Krawatte, die Frau Hosenanzug oder ein Kostüm, dessen Rock das Knie bedecken muss. Die Kleidung signalisiert in arabischen Ländern Bildung und Wohlstand. Sie sollten qualitativ hochwertige und gut sitzende Kleidung wählen.

Die Verhandlungs- und Korrespondenzsprache ist Englisch. Es empfiehlt sich aber einige arabische Begrüßungsworte und -floskeln zu kennen und anzuwenden. Die Begrüßung zwischen Männern erfolgt mit sanftem Händedruck und formeller Anrede. Frauen werden meist nicht mit Händedruck begrüßt, sondern mit kurzem Kopfnicken. Als Frau sollten Sie von sich aus nicht die Hand zum Gruß bieten, sondern warten bis der arabische Geschäftsmann Ihnen die Hand reicht. Häufig tut er das nicht. Dies ist weder eine Beleidigung, noch ein Zeichen von Nichtakzeptanz. Islamischer Tradition zufolge gilt es eher als Zeichen der Ehrerbietung gegenüber der Frau.

Falls der arabische Geschäftspartner einen Titel führt, ist dieser bei der Anrede zu nennen. Bei Mitgliedern einer Herrscherfamilie lautet die korrekte Anrede „Your Highness“. Sollten Sie mit Vornamen angeredet werden, kann das daran liegen, dass die Aussprache Ihres deutschen Nachnamens für den arabischen Geschäftpartner sehr kompliziert ist. Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass Ihnen das Du angeboten wurde.

Die arabische Geschäftswelt ist sehr hierarchisch strukturiert. Das bedeutet, dass bei Geschäftsabschlüssen die Anwesenheit des Firmeninhabers oder eines Vorstandmitgliedes zwingend notwendig ist.

Für Verhandlungen in arabischen Ländern brauchen Sie Zeit und Geduld. Niemals sollten Sie auf einen schnellen Abschluss drängen. Auch müssen Sie akzeptieren, dass familiäre Belange meist Vorrang haben. Das heißt: Termine können sich wegen Familienangelegenheiten verzögern oder ganz ausfallen.

In der arabischen Geschäftswelt werden oftmals teure und wertvolle Geschenke gemacht. Trotzdem werden keine gleichwertigen Gegengeschenke erwartet. Bei privaten Einladungen kommen kleine Aufmerksamkeiten für die Kinder sehr gut an. Blumen oder Parfüm sollten Sie nicht schenken. Gastgeschenke werden vom männlichen Gast an den Hausherrn überreicht.

Betreten Sie als Gast ein arabisches Haus gilt immer: Schuhe ausziehen! Das arabische Leben spielt sich häufig auf dem mit wertvollen Teppichen ausgelegten Boden ab, den man mit Straßenschuhen beschmutzen würde. Wenn Sie auf einer Matratze Platz nehmen, achten Sie darauf, dass Sie niemals Ihre Fußsohlen zeigen. Dies gilt als extrem schlechtes Benehmen und unhöflich.

Als Gast in einem arabischen Haus sollten Sie sich hüten, das Interieur und die Gegenstände des Hauses eingehend zu betrachten und zu bewundern. Vor allem drücken Sie nicht Ihr Wohlgefallen an kostbaren Gegenständen aus. Der Hausherr fühlt sich sonst verpflichtet, Ihnen den Gegenstand zu schenken.

Wird Ihnen ein Getränk angeboten, sollten Sie es annehmen. Sie müssen es nicht vollständig austrinken. Wenn bei einem Gegenbesuch Ihr arabischer Geschäftspartner ein angebotenes Getränk ablehnt, dürfen Sie das nicht akzeptieren. Es ist Ritual in arabischen Ländern, Angebotenes zweimal abzulehnen, bevor man es annimmt.

Arabisches Essen wird häufig mit Brot serviert, das oft das Besteck ersetzt. Ganz wichtig: Man isst mit der rechten Hand! Überhaupt gilt die linke Hand im islamischen Raum als unrein, da Sie als „Toilettenhand“ benutzt wird. Niemals sollten Sie mit der linken Hand grüßen, etwas überreichen oder Dinge annehmen. Das bedeutet vor allem für Linkshänder, dass sie sehr kontrolliert agieren müssen. Beim Essen sollten Sie ferner darauf achten, nicht vor Ihrem Gastgeber fertig zu sein. Der Teller wird sonst sofort wieder gefüllt. Ablehnen gilt als unhöflich. Erst wenn Ihr Gastgeber satt ist, können Sie als Gast das Essen beenden. Lassen Sie eine kleine Portion auf dem Teller, das zeigt, dass Sie satt sind. Sich die Nase bei Tisch zu putzen gilt als höchst unfein. Sollte Sie dieses Bedürfnis überfallen, dann stehen Sie auf und verlassen Sie den Raum dazu. Beim Essen ist ein Gespräch über Geschäftliches Tabu – oft wird überhaupt während des Essens wenig gesprochen oder geschwiegen.

Beim Verlassen des Hauses spricht der Hausherr meist gleich eine neue Einladung aus. Hier wird nicht unbedingt eine Zusage erwartet. Elegant zieht man sich aus der Affaire, wenn man sich mit einem „in sha allah“ (so Gott will) höflich bedankt.

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